Unter Fesselfetisch fallen alle Spielarten und Fetisch-Praktiken, bei denen die Fixierung im Vordergrund steht. Bondage ist als kunstvolles Fesseln in der BDSM-Szene bekannt und beschreibt sehr gut, was Fesselfetisch ist: die sexuelle Erregung durch schöne, langsame Fesselung und damit Ausgeliefert Sein.
Ein Fesselsklave wird durch Bondage nicht nur wehrlos gemacht, sondern für ihn ist dies auch Stimulation, die durch Bewegungslosigkeit, Ohnmacht und Kontrollverlust entsteht. Beim Fesselsex ist der passive, verschnürte Buttom dem Dom völlig ausgeliefert und genau darin besteht der erotische Kick. Normaler Sex erregt einen Fesselfetischisten nicht, sondern es muss Bondage-Sex mit Schnüren, Seilen und anderen Fixier-Varianten sein.
Das Gefühl der Bewegungslosigkeit und des Eingeschränkt Seins kann durch verschiedene Möglichkeiten hervorgerufen werden. Handschellen, eine Zwangsjacke und sogar ein Korsett zählen zu solchen Mitteln.
Auch ein Humpelrock oder SM-Möbel wie Andreaskreuz, Pranger, Streckbank dienen dem Fesseln und der Restriktion. Sogar spezielle Formen wie der Folienfetisch, bei dem es ja ebenfalls um die Fixierung - in diesem Fall durch Folie - geht, zählen zum Fesselfetisch.
Immer dann, wenn ein Fetischist nur durch die eigene Bewegungslosigkeit erregbar ist, oder seine Stimulanz aus dem Anblick einer fixierten Person zieht, spricht man von Fesselfetisch.
Als BDSM-Praktik lässt sich Bondage und Fixierung hervorragend einsetzen, um Fetischsklaven gehorsam zu machen. Fesselsklaven können sicher unter anderem auch deshalb nur gefesselt zu sexueller Erregung gelangen, denn, um die Kontrolle vollständig jemand anderem überlassen zu können, müssen sie ausgeliefert und wehrlos sein.
Dieser Kontrollverlust ist nötig, um sich auf Sexualität und Erotik einzulassen und Fesselfetischisten gelingt dies bei normalen Sexualpraktiken nicht. Sie sind auf erzwungene Wehrlosigkeit angewiesen, wie sie beim Bondage, Mumifizierung, Korsettierung und anderen Fesselpraktiken vorkommt.