Der Zwangsjacken-Fetisch ist die Lust darauf, in eine Zwangsjacke gesteckt zu werden und in der Bondage-Jacke so verpackt zu sein, dass man sich nicht mehr rühren kann und auch selbst nicht mehr befreien kann.
Bewegungsunfähig zu sein, kann man kaum selbst herbeiführen, weshalb der Fetischist jemanden braucht, der ihn in eine Zwangsjacke aus festem Stoff, Gummi oder Latex steckt und fest verschnürt. Die Arme werden dabei eng an den Körper einmal um sich selbst geschlungen und die Zwangsjacke wird hinten mit Schnallen verschlossen.
Zwangsjacken wurden ursprünglich in der Psychiatrie eingesetzt, um hysterische oder randalierende Patienten ruhig zu stellen. Die klassische Zwangsjacke ist aus festem Leinenmaterial gefertigt, aber für Fetisch und SM Zwecke gibt es abgewandelte Bondage-Jacken inzwischen auch aus Leder, Latex, Gummi oder Lack.
In der Leder-Zwangsjacke, die schwer ist und aus stabilem Material gemacht wurde, spürt der Fetischist das Leder um sich und auf sich lasten und bekommt auch durch den Druck des Materials ein Engegefühl.
Diese Enge und die Bewegungslosigkeit sind es, welche ihm den sexuellen Kick geben. Gerade in der Lederszene wird die Leder-Zwangsjacke aber auch häufig eingesetzt, um den Bottom zu fixieren und um ihn bewegungslos zu machen.
Da die Zwangsjacke bei Fetisch und SM Sessions gleichermaßen vorkommt, überschneidet sich der Zwangsjacken-Fetisch auch mit anderen Spielarten und Fetischen, wie zum Beispiel dem Klinikfetisch, Bondage oder dem Adultbaby Rollenspiel und Windelfetisch.
Gerade beim Fetischspiel erwachsenes Baby kommen Zwangsjacken für Erwachsene auch in Form von Stramplern und Ganzkörperanzügen vor. Eingewickelt und verschnürt ist das Adultbaby dann der Herrschaft in der Rolle als Mutter ausgeliefert und wie ein Kind machtlos und bewegungslos.
Vielleicht rührt die Lust am sich verschnüren und eng einwickeln lassen - wie dies übrigens auch beim Folienfetisch und der Mumifizierung der Fall ist - von Kindheitserinnerungen her und kommt deshalb beim Adultbabyplay gehäuft vor.